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29.08.20

Was macht die weltbesten Trainer aus?

 


Welche Charakteristika ein Trainer braucht, um in die Elite zu kommen, hat James Vaughan in einer Studie an der Universität in Queensland untersucht (www.playerdevelopementproject.com). Ich fasse den längeren Text für euch kurz und versuche die wichtigsten Punkte zu beschreiben:

-Die besten Trainer der Welt lesen viel. Damit ist nicht der Sportteil der Bildzeitung unter ein Fußballmagazin gemeint, sondern wissenschaftliche Artikel aus den Themen Sport, Bewegung, Psychologie und jeweils Daten aus dem Spezialgebiet (der Sportart selbst). Mit "Lesen" kann in der heutigen Zeit auch hören oder die Teilnahme an Fortbildungen etc. gemeint sein. Damit im Zusammenhang steht die Fähigkeit, die sehr Komplexen Inhalte in einfache und verständliche Sätze umzuwandeln. Diese Fähigkeit fällt unter den Bereich Kommunikationswissenschaften.


-Die besten Trainer der Welt haben viel Zeit geopfert um sich selbst kennen zu lernen. Im weiteren Schritt bleiben sie immer offen für weitere Veränderungen - von sich selbst, den Umständen, der Zeit und des Fortschritts. "Wer aufgehört hat etwas zu lernen, hat aufgehört gut zu sein"- keine Ahnung wer das gesagt hat, aber es passt als Zusammenfassung : )


-Die besten Trainer der Welt unterscheiden sich oft von den Kollegen durch einen sehr hohen emotionalen Intelligenz-Quotienten (EQ - emotional Intelligence). Dieser beinhaltet die Fähigkeit die Athleten zu kennen bzw. sie besser kennen zu lernen und somit individueller zu agieren. Hier fällt zum einen die Fähigkeit der Empathie ins Gewicht aber auch die Forschung und das Wissen im Bereich Klein-Gruppen-Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Motivation und "human developement". Die meisten  Elite-Trainerpersönlichkeiten werden beschrieben als "helfende Personen"-die Spieler haben das Gefühl, dass der Trainer an ihnen persönlich (als Individuum und nicht als Profi) arbeitet. Die meisten Trainer sind verheiratet und nicht geschieden. 

21.04.20

Der Timout-Effekt

Bringen es Auszeiten oder nicht? Darüber wurde in Trainer-Foren schon eifrig diskutiert. In der Regel kam bei Untersuchungen heraus, dass eine Auszeit keinen oder sogar einen positiven Effekt für die Aufschlag-Effizienz habe. Diese Annahme ist falsch. Zumindest kann ich den Timout-Effekt im Folgenden für die Bundesliga belegen.

Der Fehler bei einigen Untersuchungen war, anzunehmen, Auszeiten wären zufällig verteilt. Auszeiten werden häufiger bei sehr guten Aufschlägern genommen. Das folgende Schaubild zeigt, dass je besser die Server Breakpoint Rate eines Spielers, desto mehr Aufschläge muss er nach Auszeiten machen. Bei einem Vergleich aller Aufschläge (break point rate) mit allen Aufschlägen nach Auszeit bekommt man ein falsches Bild. Die Aufschläge nach Auszeit werden einfach mit größerer Wahrscheinlichkeit von starken Aufschlägern gemacht.

                                                          (danke an Ben Raymond für das Schaubild)

Kommen wir zum Thema: Wie ist der Effekt von Auszeiten in der Volleyball Bundesliga? Im folgenden Schaubild sind die Aufschläger mit der besten Service Effizienz von links nach rechts. Ihre individuelle Aufschlag-Effizienz ist in blau. In Orange ist die individuelle Aufschlag-Effizienz aller Aufschläger nach Auszeit. Man kann bei den guten Aufschlägern grundsätzlich einen negativen Effekt einer Auszeit auf die Aufschlag-Effizienz sehen. Allerdings mit individuellen (Gevert/Tille) Ausnahmen.



Im nächsten Schaubild ist in grau der Mittelwert aller Aufschlag-Effizienzen der Liga. In hellblau ist der Mittelwert der Aufschläger-Effizienzen der besten 20 Aufschläger (bei denen mehr Auszeiten genommen wurden). In dunkelblau sind die individuellen Aufschlag-Effizienzen. In gelb ist der Mittelwert aller Aufschlag-Effizienzen der besten Aufschläger nach Auszeiten. In Orange sind die individuellen Aufschlag-Effizienzen.

  (vielen Dank an Much Mattes für beide Schaubilder)

Ergebnis:

Die Mittelwert-Linien aller Spieler liegen so nah zusammen (-0,274 vs. -0,283), dass es nicht darstellbar ist. Der Effekt einer Auszeit ist da, aber kaum messbar. Kurzum: Bei schwächeren Aufschlägern lohnt es sich nicht eine Auszeit zu nehmen.

Die Mittelwert-Linien der besten 20 Spieler sind -0,104 vs. -0,205: also 10 Prozent auseinander. Kurzum: Im Mittel schwächt man einen sehr guten gegnerischen Aufschläger um 10% (seiner Effizienz).

Fazit: je besser der Aufschläger, desto mehr macht im Mittel eine Auszeit Sinn. Jedoch mit individuellen Ausnahmen (z. B. Gevert, Tille).


Vielen Dank an Mark Lebedew und Ronny Linke für die Diskussionen und die Idee. Danke an Ben Raymond und Much Mattes für die Daten.

03.07.19

BEACH-WM HAMBURG

Die Beachvolleyball-Weltmeisterschaft ist in vollem Gange. Wer in der Nähe von Hamburg wohnt und das noch nicht gemerkt hat, sollte schnell hin. Meine dicke Empfehlung! Für die anderen gibt es zum Glück jede Menge Free-TV :)  alles etwas unübersichtlich mit den vielen verschiedenen Streams und Sendern, aber dafür postet der liebe Maxi ja jeden Tag die Sendezeiten. Hier kommen von mir mal ein paar Einschätzungen zu den Teams, so weit ich sie gesehen habe bzw. kenne:

06.06.19

Auf geht's nach Mexiko!

High Performance Athletes hat mich zu einer Reise nach Mexiko-City eingeladen, dessen Organisator Marco Macias ist. Nach zwei Tagen bin ich von diesem Mexikaner beeindruckt, der stark als Manager, aber auch als Organisator mehrerer sozialer, gemeinnütziger Aktionen engagiert ist.

Einerseits suche ich neue Spieler für meinen Club, die ich mir dort in einem großen Try-Out, mit 50 Spielern aus Mexiko, ansehen werde. Vielleicht ist ja was dabei :) Auf der anderen Seite trainieren ein Trainer aus Brasilien, einer aus Portugal und ich an mehreren Schulen in Mexiko-City.